Historie

Der Grundstein für das Internationale Leichtathletik-Schülermeeting wurde im Jahre 1989 gelegt, als sich Mannschaften vom Bodenseekreis und aus Kamenz zu einem Vergleichskampf trafen. Ziel dieses Mannschaftswettkampfes für 12-15 jährige Schüler und Schülerinnen war es den Osten nach Öffnung der Mauer über den Sport zu integrieren und die Verständigung der Jugendlichen auf internationaler Basis zu fördern, denn nichts besser als der Sport eignet sich hier Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen.

Ein Jahr später fand dann in Friedrichshafen am Bodensee das erste offizielle Internationale Schülermeeting statt, an dem auch eine Mannschaft von Arak Székesfehérvar aus Ungarn teilnahm. In den Folgejahren stießen Mannschaften aus Lana (Italien), Prag (Tschechien) sowie 1994 eine Mannschaft aus Wallertheim in Rheinhessen dazu. Das Meeting entwickelte sich immer mehr zu einem sehr freundschaftlichen Treffen der Mannschaften und stellt für die Athleten den Saisonhöhepunkt dar. Durch weitere Beziehungen nahm dann 1997 erstmals eine Mannschaft der Provinz Limburg (Niederlande) teil, 2002 kam dann noch der AV Toekomst (Belgien), 2003 Bratislava (Slowakei), 2004 St. Gallen (Schweiz) und der CSL Luxemburg sowie im Jahr 2006 eine Mannschaft aus Lille (Frankreich) hinzu. Îm Jahr 2008 bei der 19. Auflage im sächsischen Kamenz ging dann auch erstmals ein Team aus Debrecen-Szolnok/Ostungarn an den Start und im Jahr 2010 konnte im französischen Lille erstmals eine belgische Mannschaft vom JSMC Mouscron begrüßt werden.

Die Veranstaltung wird wechselweise von den teilnehmenden Mannschaften veranstaltet, so dass den Jugendlichen die Möglichkeit geboten wird, auch andere Kulturen Europas kennen zu lernen. Die Veranstaltung geht immer über insgesamt drei Tage, was auch das Besondere dieses Festes ist, denn so steht der sportliche Wettstreit gar nicht unbedingt im Mittelpunkt. Die Mannschaften mit je ca. 40 Personen reisen Freitags nachmittags an, dann findet die Begrüßung und ein gemeinsames Abendessen statt. Anschließend beziehen die Athleten dann die Quartiere. Zur Abstimmung des Wettkampfes, der Samstags nachmittags stattfindet, folgt dann noch eine Besprechung der Betreuer und Mannschaftsführer, bei der natürlich die Beziehungen und Freundschaften dann auch weiter vertieft werden. Am Samstag Vormittag gibt es dann traditionell die Möglichkeit für die Teams, noch ein kulturelles Programm mit Besichtigungen etc. wahrzunehmen. Beim Wettkampf selbst sind vor allem der Einzug der Mannschaften und das Entzünden des Meetingfeuers bleibende Erlebnisse. Nach dem Wettkampf findet dann am Abend eine große Siegerehrung statt mit anschließender Sportlerdisco, bei der sich automatisch Kontakte zwischen den Jugendlichen ergeben und Freundschaften geschlossen werden. Sonntags reisen die Mannschaften dann wieder in Ihre Heimat zurück, jedoch wird auch hier oft noch einmal ein Kulturprogramm vom Ausrichter angeboten.

Bezüglich der Unterbringung wurden zu Beginn oftmals Jugendherbergen oder ähnliches angemietet, jedoch ist man seit einigen Jahren hiervon abgekommen und die Athleten übernachten gemeinsam, mit Schlafsäcken ausgestattet, in Turnhallen. Hierdurch konnten die Kosten enorm gesenkt werden und der Kontakt zwischen den Teams wurde weiter intensiviert.

Auch in rheinhessischen Gefilden konnten die Mannschaften bereits begrüßt werden, 1996 fand der Wettkampf in Alzey statt, 2000 in Saulheim und im Jahr 2005 konnten die LG Wahlheim/Esselborn und die TuS Saulheim insgesamt fünf Mannschaften in Gensingen begrüßen. Die LG Wahlheim/Esselborn nimmt seit 2000 an dem Vergleichskampf teil, die TuS Saulheim kooperierte 2005 erstmalig mit der Nachbargemeinde Alzeys, wobei die Verantwortlichen auch in den Vorjahren schon mit der TG Wallertheim hier engagiert waren. Speziell durch die Partnerschaft Alzeys mit Kamenz und durch die Veranstaltung des Internationalen Frauen-Hochsprungmeetings in Wörrstadt (1982-2001) konnten die Verantwortlichen der rheinhessischen Teams nicht nur die Kontakte vertiefen, sondern auch durchaus neue Mannschaften, wie im Falle der Provinz Limburg 1997, für dieses Fest der Leichtathletik gewinnen.

Auch durch Maßnahmen wie gemeinsame Trainingslager oder auch die gegenseitige Unterstützung bei Veranstaltungen, hier ist sicher die Internationale Tettnanger Hochsprunggala (1998-2004) hervorzuheben, bei der durch die rheinhessische Hilfe viele Kontakte geknüpft und Top-Athleten verpflichtet werden konnten, wurden die Beziehungen vertieft.
Im Jahre 2004 ging es dann zum 15. Jubiläum an den Bodensee, es traf sich die Rekordzahl von neun Mannschaften in Tettnang, um tolle drei Tage unter dem Motto „15 Jahre Schülermeeting = 15 Jahre Friede, Freude, Freundschaft“ zu erleben. Auch damals gab es, wie schon erwähnt, mit St. Gallen und dem CSL Luxemburg zwei neue Teams zu begrüßen.
Im Jahr 2009 traf man sich wiederum in Tettnang um das 20-jährige Jubiläum mit einem tollen und stimmungsvollen Wettkampf zu feiern . Aber dies sollte und soll noch lange nicht dass Ende sein, nachdem wir von unseren Freunden aus Frankreich im Jahr 2010 herzlichst in Lille willkommen geheißen wurden, führte der Weg uns 2011 bereits wieder nach Tettnang, das als Austragungsort kurzfristig für unsere holländischen Freunde eingesprungen war. 2012 nun kehrt diese grenzüberschreitende Traditionsveranstaltung nach sieben Jahren wieder in die rheinhessischen Gefilde zurück und wird von der TuS Saulheim und dem TV Wahlheim in Saulheim veranstaltet.

Es ist festzustellen, dass diese Traditionsveranstaltung, welche in Europa in dieser Form einmalig ist, es geschafft hat über bisher 22 Jahre Mannschaften aus 10 europäischen Ländern mit insgesamt weit über 2000 Athleten zusammenzubringen. Diese haben nicht nur sportliche Wettkämpfe untereinander ausgetragen, sondern haben Freundschaften geschlossen, neue Länder und Bräuche kennengelernt oder sich entschieden ihr Wissen selbst als Trainer weiterzugeben.